Alle Beiträge von Dr. Giulia Bradaran

Zusammenfassende Inhaltsanalyse nach Mayring

Ich finde es absolut faszinierend aus einer Fülle an Interviews und darin integrierter Aussagen die wichtigsten Inhalte zu generieren und darzustellen. Du hast zum Beispiel 10 ausführliche Interviews geführt und möchtest diese nun in deiner Masterarbeit bezüglich der darin geäußerten Inhalte abbilden. Da ist das Tool der zusammenfassenden Inhaltsanalyse genau das Richtige. Über mehrere Schritte ist es dir dabei möglich, aus getätigten Aussagen deiner Untersuchungsteilnehmer eine Art Kategoriensystem zu entwickeln, das die Aussagen überschaubar und im Kern darstellt. 

Im Folgenden findest du ein Beispiel meiner Doktorarbeit. Die einzelnen Schritte zeigen dir beispielhaft wie du aus einer Aussage den wichtigsten Inhalt ableitest:

Analyseeinheit (Originale Interviewaussage)
„Und der Fahrer hat ja immerhin auch so 40/50 Leute hinter sich sitzen und das ist mit einer gewissen Verantwortung verbunden.“

Reduktion/Paraphrasierung 
Der Fahrer hat Verantwortung, da er mehrere Fahrgäste befördert

Generalisierung
Verantwortung aufgrund Fahrgastbeförderung

Machst du das dann mit jeder Aussage deiner Interviews, ergibt sich nach und nach ein Kategoriensystem mit Haupt- und Subkategorien, die es dir ermöglichen, deine Inhalte für den Leser und damit auch deinen Gutachter sortiert und komprimiert darzustellen. 

Ich kann dich darin unterstützen die zusammenfassende Inhaltsanalyse nach Mayring für deine Arbeit zu nutzen. Ich kann dich darin anleiten, begleiten und unterstützen.

Schreibblockaden

Schreibblockaden können psychisch oder inhaltlich bedingt sein. Ich bin bezüglich der psychischen Komponente nicht ausgebildet, sodass ich mir nicht anmaße, Auskunft darüber zu geben. Themen wie Versagensängste, zu hohe Ansprüche an sich selbst oder schlechte Erfahrungen sind psychische Aspekte, die Schreibblockaden bedingen können. Diesbezüglich weise ich meine Studierenden immer daraufhin sich professionelle Hilfe zu holen, sofern ich das erkenne.

Die andere Seite ist die inhaltliche Perspektive. Man kommt an einem bestimmten Punkt nicht weiter, weil man sich vielleicht getraut hat methodisch etwas Neues auszuprobieren und man allerdings keine fundierten Kenntnisse diesbezüglich besitzt. Die Folge ist eine Schreibblockade.

Ich habe bei Studierenden allerdings auch sehr oft festgestellt, dass es zu Schreibblockladen kommt, wenn man ein Thema gewählt oder vorgeschrieben bekommen hat, das einen wenig interessiert…es ist absolut einleuchtend, dass da eben die Motivation fehlt jeden Tag aufs Neue sich dem Thema zu widmen. Man erkennt nicht den persönlichen Nutzen, den Nutzen für die Gesellschaft, den Sinn der Arbeit. Wieso sollte man die Arbeit aufs Papier bringen? Der reine Nutzen ist der Abschluss, d.h. das Erlangen des Bachelor- oder Masterabschlusses. Ganz klar, dass das nicht ausreicht, um sich mit Lust und Leidenschaft einer Arbeit zu widmen, jeden Tag und immer und immer wieder.

Das ist der Grund, wieso ich als Thesis-Coach tätig bin. Bei Wahl eines Themas, das dich wirklich inspiriert, das für dich wirklich relevant und interessant ist, ist der Weg meist etwas steiniger. Du musst dich vielleicht in neue methodische Vorgehensweisen einarbeiten, ABER langfristig ist der Weg leichter. UND VORALLEM fühlt sich deine Arbeit nach Abgabe an wie DEINE ARBEIT, nicht wie ein Projekt, das du abgeschlossen hast ohne weiterhin einen Bezug zu haben. Es ist DEIN PROJEKT, du hast Leib und Seele in den Projekt gesteckt und du bist stolz drauf und erzählst deinen Freunden darüber.

Schreibblockaden können natürlich auch dann noch vorkommen, aber erfahrungsgemäß lassen sie sich viel leichter lösen. Deshalb ist es aus meiner Sicht unabdingbar ein Thema zu wählen, das dich inspiriert.